2020 Pyrenäenreise

Auf den Spuren der Tour de France

Kurz vor dem Gipfel gibt der Radler noch einmal alles. Er kommt aus dem Sattel und fährt im Staccato-Stil, wie wir ihn vor allem von Lance Armstrong kennen, ein paar Meter. Nur um sich dann weiter langsam zur Passhöhe hoch zu kämpfen.

Auf den Spuren der Tour de France

Aber er wird es schaffen, weit ist es nicht mehr, dann kann auch er oben auf dem Col du Tourmalet (2115 m) ein Gipfelfoto schießen. Bei den Tour-de-France-Profis sieht das immer so einfach aus…

Seit wir wieder auf der französischen Seite der Pyrenäen reisen wollen wir einige der bekannten Pässe fahren, die immer mal wieder in die Route der Tour de France eingebaut werden, denn Offroadpisten wie in Spanien gibt es hier kaum. Jetzt wollen wir selbst sehen, was die Radfahrer auf sich nehmen, um die Pyrenäenpässe zu bezwingen.

Ein Highlight für uns ist Luz Ardiden (1720 m), denn hier oben am Ende einer Sackgasse stehen wir bei herrlichem Wetter völlig alleine und genießen die tolle Aussicht auf die umliegenden Berge und auch auf die Straße, die sich fotogen in vielen Serpentinen herauf windet. Auch hier sind einige Radfahrer unterwegs, um den „Berg der Spanier“ zu erklimmen. Chapeau! Von bislang acht Tour-Etappen, die hier endeten, wurden fünf von Spaniern gewonnen, daher die Bezeichnung.

Die Serpentinen von Luz Ardiden

Bei der Fahrt über die diversen Pässe sind wir nicht mehr so oft allein wie wir es in Spanien meist waren. Bereits auf der Anreise zu den Pyrenäen hatten wir ja ein französisches Paar getroffen und die beiden sagten uns, dass viele Rentner mit ihren Wohnmobilen hier unterwegs seien. Wie wahr!

Vielleicht liegt es ja auch daran, dass wir in Spanien immer wieder offroad unterwegs waren, weshalb wir dort kaum „Weißware“ (wie Reisende mit alternativen Campern gerne augenzwinkernd zu den „normalen“ Wohnmobilen sagen) gesehen haben. In Frankreich ist das ganz anders: auf jeder Passhöhe, auf jedem größeren Parkplatz in den Städtchen – überall sind sie anzutreffen. Und normalerweise ist kaum eines dieser Motorhomes kürzer als mindestens acht Meter! Wohlgemerkt alles Wohnmobile für zwei Reisende…

Kuscheln der „Weißware“

Trotzdem gelingt es uns immer, einen ungestörten Nachtplatz für uns alleine zu finden. Vielleicht auch, weil wir die ganz kleinen Sträßchen fahren können, die jede Begegnung mit Gegenverkehr zu einer Herausforderung machen können. Meist gibt es nämlich keinerlei Begrenzung oder gar Leitplanken. Und die Abhänge hier sind steil, sehr steil! Und tief! Und hier treffen wir auch nur ganz selten auf andere Reisende.

 

Und hier wieder einige Impressionen aus den französischen Pyrenäen: