Wieder am Schwarzen Meer
Das Schwarze Meer. Hört sich irgendwie exotisch an, auf jeden Fall weit weg! Vor fast genau sieben Jahren waren wir aber schon einmal hier, damals allerdings mit dem Fahrrad. Wir waren ja entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs geradelt und dessen Ende liegt am Schwarzen Meer, genaugenommen an der bulgarisch-türkischen Grenze. Für uns ist dieses Gewässer daher mit besonderen Erinnerungen behaftet. 😉
Damals waren wir aus Zeitgründen leider nur in Constanţa. Deshalb sind wir nun sehr gespannt, welchen Eindruck dieses Meer bei uns hinterlassen wird, wenn wir mehr davon kennenlernen.
Wir beginnen beim Donaudelta. Hier erreichen wir nach dem Pruth die Schwarzmeerregion. Das Delta gilt als eine der Hauptattraktionen Rumäniens und wird entsprechend „vermarktet“. Eine Bootsfahrt in die Gewässer des Naturparks gilt als obligatorisch. Auch wir wollten so eine Tour machen und quartierten uns deshalb auf einem kleinen privaten Campingplatz ein. Dan, der Besitzer, bietet Bootstouren an und wir könnten am Folgetag bei einer 4-Stunden-Tour mitfahren. Leider ist das Wetter nicht besonders günstig, vor allem ist es morgens momentan äußerst frisch (um nicht zu sagen kalt). Und weil wir nicht gerade die ambitioniertesten Vogelbeobachter sind verzichten wir auf dieses „50-Euro-Vergnügen“ auf einem kleinen, unbequemen Holzkahn und fahren lieber direkt zur Küste.
Der rumänische Abschnitt am Schwarzen Meer ist relativ kurz, vor allem das Einzugsgebiet von Constanţa ist dicht bebaut. Entsprechend schwierig ist es, hier einen ruhigen Campground für die Nacht zu finden. Die Saison ist vorbei, die Campingplätze sind oft schon geschlossen. Die meisten Hotels stehen leer, manche Gegend ist fast eine Geisterstadt. Da muss dann halt ein Parkplatz für die Nacht herhalten – dafür bekommen wir dann aus der benachbarten Strandbar laute Discomusik bis um 2 Uhr…
Zum Glück ist es nur hier im Vorort von Constanţa so schlimm, doch Hotels finden sich fast an der kompletten weiteren Küste bis zur bulgarischen Grenze. Wenigstens ist die Saison seit Mitte September vorbei, so dass die Massen, die hier unterkommen könnten, nicht hier sind…
In Bulgarien sieht es gleich anders aus, vor allem wesentlich ruhiger. Es gibt weniger Autoverkehr und es wird auch nicht ganz so aggressiv gefahren wie im Nachbarland. Und das beste aus unserer Sicht: wir finden jeden Tag wunderbare Nachtplätze direkt am Meer! Was will man mehr…