Durch die Wüste
Flirrende Hitze. Endlose Weite ohne Schatten. Die Interstate gibt die Spur durch die Mojave Wüste vor, andere Straßenverbindungen existieren hier nicht. Seit wir die kühle Bergregion im Hinterland von Los Angeles in Richtung Las Vegas verlassen haben, reihen wir uns in den stetigen Fahrzeugstrom ein, der auf der Autobahn in beide Richtungen fließt. War es in den Nächten zuvor fast zu kalt, suchen wir nun hier mitten in der Wüste vergeblich einen schattigen Platz.
Im ziemlich herunter gekommenen Nest Baker gibt es eine Handvoll Tankstellen, Fastfood Restaurants und genauso viele verlassene Kneipen und andere Etablissements. Und das weltgrößte Thermometer – zumindest dem Schild nach zu urteilen, das gleich daneben platziert ist. 89° Fahrenheit zeigt es an, als wir nebenan auf einem verlassenen Parkplatz ein paar Bäume entdecken, die uns vielleicht etwas Kühlung spenden können.
Las Vegas erreichen wir am nächsten Tag, einem Sonntag. In der City drängen sich die Menschen zwischen den „Attraktionen“ der Glitzerwelt. Vom Eiffelturm über ägyptische und römische „Baukunst“ bis zur Nachbildung von Venedigs Rialtobrücke samt Gondeln trieft die Stadt vor Kitsch. Nichts für uns. Wir begnügen uns mit der Fahrt über den berühmten Strip und sind froh, gleich nach der Stadtgrenze den Lake Mead Nationalpark zu erreichen.
Was für eine Wohltat, denn trotz des Wochenendes ist hier nichts los. Die Landschaft scheint nur für uns da zu sein, wir genießen die Ruhe und die Szenerie. Vor allem im Valley of Fire können wir uns kaum sattsehen. Felsformationen in einer Farbvielfalt, die wir uns in dieser schieren Menge nicht vorstellen konnten.
Und das ist erst der Anfang, denn noch sind wir in Nevada. Die berühmteren Nationalparks liegen in Utah, dem Nachbarstaat. Doch davon mehr im nächsten Beitrag. Bis dahin wieder ein paar Fotos: