2023 Südamerika

Fazit Argentinien

Immer wieder wundervolle Ausblicke

Argentinien – mit 2,8 Mio. km² das achtgrößte Land der Erde. Was für Distanzen liegen hier vor den Reisenden! Auch wir waren von den Dimensionen dieses Staates sehr beeindruckt.

Landschaft

Das gesamte westliche Grenzgebiet ist von den Gebirgszügen der Anden geprägt, auch der höchste Berg Südamerikas, der Aconcagua (6.961 m) liegt in Argentinien. In der Pampa südlich von Buenos Aires dominiert die Agrarwirtschaft, riesige Rinderherden und Getreidefelder prägen die Landschaft. Große Weinbaugebiete sind in Sichtweite der Anden hauptsächlich in der Region um Mendoza angesiedelt. Dagegen ist Patagonien, das rund ¼ der Staatsfläche ausmacht, von starken Winden und rauem Klima geprägt. Landwirtschaft ist hier auf den ausgedehnten, baumlosen Graslandschaften ein mühsames Unterfangen. Lediglich auf Feuerland finden sich auch Wälder, die vorwiegend aus Südbuchen bestehen.

Am Kilometer Null der „Cuarenta“

Für uns Touristen sind in erster Linie die Anden mit all ihren Ausprägungen interessant, denn entlang der Ruta 40 (sie beginnt bei Rio Gallegos am Atlantik und endet in den Anden an der bolivianischen Grenze) finden sich viele argentinische Highlights. Von den Gletscherregionen des Perito Moreno und den imposanten Bergen beim Fitz Roy über die Weinregion Mendoza bis zu den höchsten Andenpässen im Norden des Landes gibt es viel zu sehen.

Klima

Während der Norden in subtropischen Regionen liegt, herrschen in den Anden Gebirgsklimata. Der Süden Argentiniens ist „kühl gemäßigt“ – so zumindest lesen wir im Reiseführer. Tatsächlich wird es in Patagonien selten so warm, dass man kurzärmelig draußen sitzen kann. Aber am eindrücklichsten ist der ständige Wind. Nicht selten hat er Sturmstärke und wer das noch nicht kennt, wird das eine oder andere Mal bangen, ob das Auto nicht umkippen würde.

Gutgelaunt

Menschen

Fröhlich, kommunikativ und hilfsbereit – so lernten wir die Argentinier und Argentinierinnen kennen. Wenn wir mit Fragezeichen in den Augen durch einen Supermarkt irrten oder mit dem Nachbarn auf dem Campground ins Gespräch kamen, immer waren es entspannte, freundliche Kontakte. Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt.

Tiere

Gürteltier

Vögel kann man überall in großer Anzahl beobachten. Besonders gut hat uns der fotogene Schopfcaracara gefallen, aber auch die flugunfähigen Nandus, die geselligen Felspapageien oder die Könige der Lüfte, die Andenkondore sieht man häufiger.

Im Süden und in den Anden gibt es viele Guanakos, aber auch Gürteltiere und Pampasfüchse konnten wir sehen.

An der gesamten Ostküste kann man Robben und Pinguine beobachten, auch Wale tauchen, besonders um die Halbinsel Valdes, regelmäßig auf.

Viel Eis in der Antarktis

Wer mehr von den Meerestieren sehen möchte, kann von Ushuaia aus eine Tour in die Antarktis starten. Ein ganz besonderes Erlebnis.

Einkaufen, Essen gehen

In allen größeren Orten gibt es Supermärkte und Restaurants, während unserer Reise waren die Preise deutlich günstiger als in Europa. Dies kam vor allem durch die Parallelwährung „Blue Dollar“, das ist ein besonders guter Wechselkurs für US-Dolllar oder Euro. Doch seit der Amtsübernahme des Präsidenten Milei hat sich das geändert, der Kurs hat sich wohl dem offiziellen Wechselkurs ziemlich angenähert.

Verkehr

Origineller Laden/Café an der RN 40

Außerhalb der großen Ballungszentren (Buenos Aires, Córdoba, Rosario, Mar del Plata und Mendoza) gibt es nur auf der Hauptroute von Buenos Aires nach Feuerland, der RN 3, relativ viel Verkehr, vor allem LKW sind hier unterwegs. Abseits solcher Strecken fährt man oft alleine, allerdings sind Schotterpisten oder Schlagloch übersäte Straßen dann keine Seltenheit. Selbst die unter Touristen so beliebte Ruta 40 hat noch kilometerlange, nicht asphaltierte Abschnitte.

Sonstiges

Es hat etwas gedauert, bis wir in Argentinien die richtige SIM Karte hatten. Das lag unter anderem an merkwürdigen Öffnungszeiten von den entsprechenden Läden oder an der Unwissenheit des Verkaufspersonals. Letztlich wurden wir bei Claro fündig. Dort konnten wir eine Karte nur mit einem Datentarif erstehen, den man bei Bedarf einfach online wieder „auffüllen“ kann. Die Netzabdeckung ist im Süden Argentiniens oder in dünn besiedelten Gegenden aber nicht überall gegeben.

Ein super Stellplatz

Campingplätze gibt es viele, allerdings sind sie nicht mit europäischem Standard vergleichbar. Dagegen ist es einfach, einen freien Übernachtungsplatz zu finden. Wir haben uns überall sehr sicher gefühlt, sind jedoch auch in keiner der großen Städte gewesen. Dort würden wir die kommunalen Campgrounds bevorzugen.

Tankstellen mit gutem Diesel gibt es landesweit. Allerdings sollte man in dünn besiedelten Gebieten wegen der enormen Distanzen immer etwas Reserve im Tank haben. Bei den meisten der großen Tankstellen konnten wir kostenlos Wasser bekommen.

Grenzübertritte in Südamerika

An den Grenzen ist es immer die gleiche Prozedur: zuerst geht es zur „Migración“ des ausreisenden Landes. Dort werden die Personalien erledigt. Danach ist die „Aduana“ dran, der Zoll. Hier wird das Fahrzeug, das nur vorübergehend eingeführt wurde, wieder ausgeführt. Das TIP (Temporary Import Paper) bleibt hier.

Sieht nach mehr aus als es scheint

Danach ist die Einreise beim neuen Land dran. Auch hier ist zunächst die „Migración“ der erste Anlaufpunkt. Nachdem die persönlichen Formalitäten erledigt sind, gibt es beim Zoll das neue TIP. Ob und wie gründlich danach auch noch das Auto inspiziert wird, hängt ganz von den Gepflogenheiten des Grenzübergangs ab.

Gut zu wissen: Man sollte immer darauf achten, dass man das „alte“ TIP abgegeben hat und dass auf dem neuen die korrekten Daten (vor allem auch die Dauer) eingetragen sind. Wir hatten das Problem, dass wir beim ersten Grenzübertritt von Uruguay nach Argentinien das alte TIP nicht abgegeben hatten – und als wir sieben Monate später wieder einreisen wollten, waren wir laut System noch gar nicht ausgereist…. Das lag wohl daran, dass es zwischen Uruguay und Argentinien eine Zusammenarbeit an den Grenzen gibt. An anderen Übergängen sind die einzelnen Stationen nach Ländern getrennt, hier arbeiten die Beamten zusammen. Offensichtlich hatte man uns deshalb bei der ersten Ausreise irgendwie „übersehen“.

2 Kommentare

  • Liliane und Andy

    Super Fazit, danke für die wertvollen Tipps besonders für Ein- und Ausreise. Habt ihr euch zu Hause schon wieder gut eingelebt und ist das Kischdle gut über den grossen Teich gereist? Liebe Grüsse aus der Schweiz

    • admin

      Vielen Dank in die Schweiz! Ja,das Kischdle steht wieder wohlbehalten vor der Tür und wartet auf neue Einsätze 😉
      Auch wir haben uns wieder gut eingelebt, wollen aber demnächst wieder los. Dieses Mal jedoch auf eine kürzere Tour…
      Viele Grüße ins Nachbarland, Mary und Pit

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