Uncategorized

Fazit Chile

Typische Brücke an der Carretera Austral

Bereits bei unserer Radreise 2016 haben wir das mit 4.275 km längste Land der Welt kennengelernt. Umso mehr waren wir nun gespannt, ob und wie es sich, speziell auf der Carretera Austral, verändert hat.

Landschaft

Das schmale Land, es ist weniger als 200 km breit, liegt zwischen dem Pazifik und den Anden und gliedert sich durch die enorme Länge in vier Klimazonen:

  • Im „Großen Norden“ liegt die Atacama. Es herrscht Trockenheit, im Steppenland gibt es wenig Bewuchs.
  • Nördlich von Santiago liegt der „Kleine Norden“ sowie südlich davon der „Kleine Süden“. Es sind die am dichtesten besiedelten Regionen Chiles, hier liegen auch die meisten landwirtschaftlich genutzten Flächen.

    Torres del Paine
  • Der „Große Süden“ in Patagonien mit der Carretera Austral und Feuerland ist nur dünn besiedelt.
  • Der Humboldtstrom beeinflusst mit seinem kalten Wasser aus der Antarktis vor allem die Küste Chiles. Wer hier schwimmen möchte, muss schon ziemlich unempfindlich sein…

Menschen

Im Gegensatz zu den östlichen Nachbarn in Argentinien wirken die Chilenen eher zurückhaltend auf uns. Trotzdem trafen wir überall auf Hilfsbereitschaft, wenn wir Fragen hatten.

Flora und Fauna

Schopfcaracara

Wie schon in Argentinien kann man auch in Chile viele Vögel, Meeresbewohner und auch Landtiere beobachten. Auch hier sehen wir Schopfcaracaras, Kondore, Robben und Guanakos.

Eine Besonderheit sind die Araukarien, die auch der „Región de la Araucaria“ im Großen Süden ihren Namen verlieh. Die immergrünen Nadelbäume kann man dort am besten sehen, die letzten Araukarienwälder stehen unter Naturschutz.

Einkaufen, Essen gehen

Wie auch im großen Nachbarland gibt es in größeren Ortschaften Supermärkte, die ungefähr europäisches Preisniveau haben. In kleinen Dörfern gibt es meist auch kleine Lebensmittelläden oder sogar Bäckereien, denn „Kuchen“ wird in Chile gerne gegessen. Von deutschen Einwanderern ist die Bezeichnung „Kuchen“ bis heute geblieben.

Araukarien

Restaurantbesuche, die in Städten und Touristenorten reichlich möglich sind, sind ein eher teures Vergnügen.

Verkehr

Das Straßennetz in Chile ist für Südamerika in sehr gutem Zustand – wenn man von den nicht asphaltierten Strecken z.B. auf der Carretera Austral einmal absieht. Die Hauptverkehrsachse ist die mautpflichtige Autobahn, die nahezu das ganze Land von Nord nach Süd durchquert. Speziell in den dicht besiedelten Regionen ist der Autoverkehr recht hoch, doch auf Nebenstrecken oder ganz im Norden oder Süden sieht das anders aus.

Sonstiges

Wir finden schöne Stellplätze

Wie in Argentinien haben wir auch hier mit einer SIM-Karte von Claro einen Datentarif genutzt. Die Netzabdeckung ist recht passabel. Lediglich in wenig besiedelten Gebieten bleibt man offline.

In den touristischen Regionen gibt es viele Campingplätze, teilweise sogar mit recht guter Ausstattung. Frei stehen ist in den Regionen zwischen Santiago und Puerto Montt nicht immer ganz einfach. Wie überall in Südamerika ist auch hier alles eingezäunt. Dagegen gibt es ganz im Süden oder im Großen Norden viele Übernachtungsmöglichkeiten.

Das Tankstellennetz ist gut, die Versorgung mit Qualitätsdiesel stellt kein Problem dar.

Abgesehen von einigen Großstädten wie Santiago oder Valparaíso ist Chile bislang ein recht sicheres Reiseland. Als Tourist sollte man in solchen Städten Vorsicht walten lassen. Da wir diese Städte bereits kannten, haben wir dieses Mal auf den Besuch verzichtet. Wir fühlten uns überall sehr sicher.

Die Carretera Austral

Die Carretera Austral

Auf diese besondere Straße waren wir besonders gespannt. Die landschaftliche Schönheit hat sie nicht verloren, aber der Zauber, den wir auf unserer Radreise dort vorfanden, ist vorbei. Waren damals nur wenige Fahrzeuge auf der zum größten Teil geschotterten Straße unterwegs, begegnen uns nun ständig SUVs, LKW und andere Motorfahrzeuge. Dazwischen schlucken die armen Radfahrer den Staub, den die Autos ständig aufwirbeln. Nur auf den inzwischen weiter asphaltierten Abschnitten können sie etwas ruhiger radeln, hier jedoch mit noch mehr Verkehr. Schade eigentlich. Trotzdem sind wir froh, diese Region noch einmal gesehen zu haben und nicht nur einmal dachten wir: wow, das sind wir damals mit dem Rad gefahren?

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert