Die kanadische Prärie
Unendliche riesige Felder, topfebenes Gelände, vielfach ohne Bäume und Sträucher. Viele hundert Kilometer relativ eintöniger Landschaft liegen vor uns, als wir Ontario verlassen und nach Manitoba kommen.
Ehrlich gesagt, uns graute ein wenig vor der vor uns liegenden Distanz. Der Highway Nr. 1 führt auf direktem Weg nach Calgary, unserem nächsten Ziel. Und diese Tour wurde dann auch ziemlich eintönig.
Man könnte ja stattdessen ein paar Abstecher von dieser Schnellstraße machen und auf der Nordroute auf vielleicht weniger frequentierten Routen reisen, aber wir wollen diesen Teil möglichst rasch hinter uns bringen. Zumal wir einen triftigen Grund für diese Eile haben: die Windschutzscheibe unseres Kischdle zeigt nämlich plötzlich einen großen Riss! Ohne ersichtlichen Grund und ohne Spuren eines Steinschlags verläuft ein Riss im oberen Teil der Scheibe auf der Beifahrerseite!
Wir beobachten das Malheur und markieren mit Klebern, wie sich der Riss täglich vergrößert. Natürlich fahren wir auch eine Autoglas-Werkstätte an, aber eine Ersatzscheibe ist nicht vorrätig und wie lange es dauert, bis eine neue geliefert werden kann, ist nicht klar. Nun ist Manitoba oder Saskatchewan nicht gerade der Sehnsuchtsort, wo man gerne ein paar Tage mit Warten auf eine neue Scheibe verbringen möchte…
Deshalb nehmen wir Kurs auf Calgary, wo wir die Windschutzscheibe reparieren lassen möchten. Doch zuvor gibt es noch ein schönes Treffen:
„Macht es euch etwas aus, wenn wir uns dazu stellen?“ Silvia und Andy hatten uns auf dem Parkplatz des örtlichen Rodeoclubs entdeckt. Sie reisen mit einem gemieteten Pickup-Camper drei Wochen lang rund um Calgary und wir haben Gelegenheit, einmal so eine Luxuskabine von innen zu sehen.
Und als kurze Zeit später mit Lemmy ein weiterer Oman hereinfährt, ist ein gemütlicher Abend vorprogrammiert. Jutta und Jürgen haben uns tatsächlich hier gefunden, obwohl wir ein paar Tage nicht per Mail erreichbar waren. Die beiden sind auf dem Rückweg nach Halifax, denn ihr Sabbatical endet im Sommer. Seit Januar sind sie hier in Nordamerika unterwegs. Der Gesprächsstoff geht uns nicht aus, wir sitzen lange zusammen und tauschen Reise-Erlebnisse aus.
Tja, und wie es dann mit der Windschutzscheibe weiter geht, erzählen wir im nächsten Beitrag. Bis dahin gibt es wie gewohnt noch ein paar Bilder: