Vancouver Island – Nordteil
„There are some humpback whales on the left side“ tönt die Stimme des Kapitäns aus den Lautsprechern der Fähre. Mit Kameras bewaffnete Passagiere spurten nach Backbord, um ein Foto von Buckelwalen zu erhaschen. Wir versuchen das natürlich auch, aber meist sehen wir von den großen Meeressäugern nur den gewaltigen Blas, den man auch noch in größerer Entfernung ganz gut ausmachen kann. Und wenn dann einer der Gesellen kurzfristig dicht am Schiff auftaucht, ist garantiert die Kamera gerade nicht zur Hand…
Aber was soll’s, wir genießen die 16 Stunden lange Fährfahrt, die ohne großes Schaukeln oder heftigen Wellengang größtenteils durch die Fjordwelt der kanadischen Inside Passage verläuft. Für uns ist es wie ein Tag Urlaub auf einer Art Kreuzfahrtschiff…
Auf Vancouver Island erfahren wir am nächsten Morgen von einer Kanadierin, wo es ihr hier am besten gefällt und dass die Nordhälfte der ruhigere Teil sei, der Süden hingegen vor allem jetzt in der Saison voller Touristen wäre. Nun, dann werden wir uns doch mal zuerst hier im Norden umschauen.
Eine ziemlich ruppige Schotterpiste führt uns nach San Josef. Dort gibt es nicht nur einen kostenlosen Campground sondern auch Wanderwege durch eine Art Märchenwald. Von Mehrtagestouren bis zur Kurzwanderung ist hier viel möglich, wir entscheiden uns für den 4,5 km langen Trail zum Beach. Der Tipp, hierher zu kommen, hat sich echt gelohnt!
Hingegen sind wir von Telegraph Cove etwas enttäuscht. Zwar quillt der kleine Hafenort noch nicht völlig über, aber für uns ist es trotzdem zu voll. Und Bootstouren zu den Orcas, die hier ständig leben, sind vermutlich ziemlich überteuert. Da Jeannine und Jerry so begeistert von einer Walbeobachtungstour auf der Baja California geschwärmt haben, warten wir damit bis Mexiko.
Stattdessen schlagen wir uns mal wieder „in die Büsche“, wir verlassen den asphaltierten Highway, um auf grobem Schotter – der immer wieder zu Slalom zwischen tiefen Schlaglochkratern führt – nach Gold River zu fahren. Und wieder einmal lohnt sich die Fahrt, denn am Lake Klaklakama gibt es zwei kleine Recreation Sites mit je zwei Plätzen – und einer dieser Sites ist tatsächlich frei. Und auch noch frei von Moskitos! Dass wir darüber hinaus im glasklaren Wasser schwimmen können rundet das Ganze ab.
Bislang hatte die Kanadierin recht: bis hierher konnten wir weitgehend ohne zu viele andere Touristen hier unterwegs sein und die einfachen Campgrounds waren tatsächlich kostenfrei. Wir sind gespannt, was uns im Süden erwarten wird. Davon dann mehr beim nächsten Mal.
Bis dahin wieder ein paar Fotos: