Kurz mal ins Allgäu
Bereits beim Abholen unseres Oman haben wir einen Termin für die erste Inspektion vereinbart. Nun war es soweit, wir gaben unser Kischdle bei seinen Erbauern ab und quartierten uns derweil in Augsburg ein. Dort waren wir ja im letzten Jahr schon einmal mit den Fahrrädern, verschoben aber eine Besichtigung auf einen späteren Zeitpunkt. Und der war jetzt ideal!
Unser Hotel lag recht günstig nahe der sehenswerten Altstadt, so dass wir zu Fuß schnell zu den meisten Sehenswürdigkeiten kommen konnten. Bei einer Stadtführung lernten wir einiges zur Geschichte der drittgrößten Stadt Bayerns und staunten über manche Besonderheiten, die Augsburg bietet. Nur die aus Kindertagen so bekannte Augsburger Puppenkiste konnten wir nicht besuchen, die war coronabedingt geschlossen.
Aber Augsburg hat ja noch viel mehr zu bieten. Vom Marktplatz aus, der vom ungewöhnlich großen Rathaus und dem Perlachturm dominiert wird, besuchten wir einige besondere Häuser der Stadt, natürlich auch den Goldenen Saal im Rathaus und zum Abschluss dann noch die Fuggerei. Die älteste Sozialsiedlung der Welt wird noch heute von der Fugger-Stiftung verwaltet und noch immer gelten die Grundsätze, die der Gründer, Jakob Fugger der Reiche, verfügt hatte: wer hier wohnen will, muss Augsburger, katholisch und gut beleumundet sein. Die Jahres(kalt)miete für eine Wohnung in der Fuggerei beträgt bis heute den nominellen, inflationsunbeachteten Wert eines Rheinischen Gulden (umgerechnet 0,88 Euro). Die Nebenkosten tragen die Mieter (85,– Euro seit 1. Juli 2013).
Wie klein die Welt sein kann zeigte sich, als wir gerade in einem kleinen Straßenrestaurant eine Mittagsstärkung bestellt hatten. Denn just in diesem Moment kam Thomas, den wir beim Omantreffen im Teutoburger Wald kennengelernt hatten, in das gleiche Restaurant, um mit Kollegen seine Mittagspause zu verbringen. Schön, dass wir uns getroffen haben!
Am Freitagnachmittag war unser Oman fertig, mit der Bahn ist man schnell von Augsburg aus in Mering. Dort trafen wir einen anderen Omanbesitzer, Thomas aus München. Ihn kannten wir nur „virtuell“ aus seinem Blog Aldato. Wir hoffen, dass er mit seinem jetzigen Oman mehr Glück hat als mit seinem ursprünglichen, denn der war mit der Grande America unterwegs nach Südamerika und ist am 12.3.2019 mit dem ganzen Schiff und vielen anderen Fahrzeugen im Atlantik untergegangen…
Neben einer kurzen Mängelliste haben wir noch diverse Umbaumaßnahmen bei Burow machen lassen. Genaueres zeigen wir auf der Seite s’Kischdle in Bildern, hier nur eine kurze Info. Wir ließen Fahrradträger anbauen, einen Zwischenboden in den Küchenschrank und vor allem den Herd einbauen. Hierzu war dann auch eine andere Arbeitsplatte nötig. Mängel waren nur sehr geringfügig. So musste ein loses Brett beim Wassertank oder das Dichtgummi am Außenstaufach fixiert werden.
Bald waren wir wieder mit unserem Fahrzeug unterwegs, ohne richtiges Ziel. Wir ließen uns einfach treiben und gaben nur eine grobe Richtung vor. Es sollten nur ein paar Tage werden, dabei wollten wir richtige Touristenhochburgen vermeiden. Die Alpen und das Alpenvorland schieden daher aus. Aber die kleinen Städte wie Memmingen, Mindelheim oder Ottobeuren haben uns verzaubert. Sie liegen in einer wunderschönen Landschaft mit viel grünen Wiesen, sanften Hügeln und heimeligen Dörfern. Und dass wir uns hier dann auch noch mit einem ehemaligen Kollegen Pits in einem gemütlichen Biergarten treffen konnten, war quasi ein i-Tüpfelchen.
Viel zu kurz war dieser Kurztripp am Ende, ein Termin zwang uns nach Hause, aber wir werden hoffentlich bald eine größere Tour starten können! Unser Kischdle ist auf jeden Fall bereit…
Zum Abschluss noch ein paar Impressionen aus der Natur: